B+S
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Bauherr |
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Fertigstellung |
Beschreibung
Die Talbrücke Onsbach ersetzt im Zuge des 6-streifigen Ausbaus der BAB 45 das Vorgängerbauwerk aus den Jahren 1968/1969. Der Neubau der Talbrücke Onsbach weist eine Länge von 295,0 m, eine Breite von 36,60 m zwischen den Geländern sowie eine Höhe über Tal von ca. 30,0 m auf. Die getrennten Überbauten werden als längs vorgespannte Spannbetondurchlaufträger in Mischbauweise mit einer konstanten Konstruktionshöhe von 3,60 m über fünf Felder mit Stützweiten von 50,0 m – 63,0 m – 65,0 m – 65,0 m 52,0 m geführt. Der Überbauquerschnitt besteht je Richtungsfahrbahn aus einem einzelligen Hohlkasten. Die Talbrücke Onsbach ist trassiert in einem Radius mit angehängter Klothoide. Die Fahrbahn besitzt eine zwischen 3,3 % und 4,5 % veränderliche Quemeigung. Der Längsfestpunkt der Brücke befindet sich auf dem Widerlager Dortmund. Auf dem Widerlager Hanau ist als Übergangskonstruktion eine Fingerfugenkonstruktion vorgesehen.
Besonderheiten
Die Herstellung der Überbauten erfolgt auf einem Ersatzradius und unter Beachtung der veränderlichen Quemeigung der Fahrbahnplatte im Taktschiebeverfahren. Zur Reduzierung der Beanspruchungen im Bauzustand sind in jedem Feld Hilfspfeiler vorgesehen, die teilweise für die Herstellung der zweiten Richtungsfahrbahn querverschoben werden.
Am Widerlager Dortmund werden zwei längsfeste Lager vorgesehen, die für den Endzustand jeweils auf 70 % der Gesamthorizontallast ausgelegt sind. Außerdem ist jedes Lager für den Lagerwechsel im angehobenen Zustand (Anhebemaß 1,0 cm) für die komplette Horizontallast im Lastfall Lagerwechsel ausgelegt.
Bedingt durch das sehr ungünstige Kräfteverhältnis zwischen minimaler Vertikallast und maximaler Horizontallast erhalten die Ankerplatten der längsfesten Lager massive Zugstangenverankerungen, die jeweils schon am Widerlager vor Beginn des Überbaueinschubes und am Überbau bereits im Taktkeller eingebaut werden müssten.
Zur Sicherstellung einer ausreichenden Auflast am Bremssattel zur Gewährleistung der Lagesicherheit des Überbaus über Reibung und zur Sicherstellung der Kraftübertragung aus den Hubpressen beim Einschub des Widerlagers wird die Hilfsstütze im ersten Feld vor der Taktschiebeanlage pressengesteuert.
Die RF Hanau wird vom Taktkeller hinter dem Widerlager Dortmund mit ca. 1 % bergauf eingeschoben. Die RF Dortmund wird vom Taktkeller Hanau mit ca. 1 % bergab eingeschoben.
Bei der RF Dortmund befindet sich dadurch der temporäre Festpunkt (Bremssattel) zunächst am Widerlage Hanau. Nach erfolgtem Erdverschub muss der Festpunkt der Brücke auf die endgültigen längsfesten Lager am Widerlage Dortmund umgelagert werden.
Die Bohrpfahlgründung der RF Hanau am Widerlage Hanau befindet sich im Bereich eines Alt Steinbruches. Die hochtragfähige Grauwacke verspringt hier nahezu senkrecht um ca. 12,0 m.
Die einteiligen, quervorgespannten Sparwiderlager der Bestandsbrücke mussten für den Neubau un-ter Aufrechterhaltung des Verkehrs in der BAB-Achse getrennt werden. Zur Sicherstellung der Ge-samtstandsicherheit des restlichen Widerlagers unter Verkehr wurden umfangreiche Ertüchtigungsmaßnahmen erforderlich.