B+S
Ort |
Bauherr |
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Fertigstellung |
Beschreibung
Für den neuen Großflughafen Berlin Brandenburg wurde eine im Untergrund verlaufende Schienenanbindung erstellt. Diese umfasst den direkt unter dem Flughafenterminal gelegenen 6-gleisigen Bahnhof für S-Bahn, Regional- und ICE-Verkehr sowie die beiderseits anschließenden 4- bzw. 2-gleisigen Streckentunnel vom Bahnhof bis außerhalb des Flughafengeländes. Die Gesamtlänge der aus zahlreichen Einzelbauwerken bestehenden Schienenanbindung beträgt 3.100 m.
Die einzelnen Bauwerke wurden in mehreren parallel laufenden Linienbaustellen in offener Bauweise im Schutze von Spundwandverbauten errichtet. Die Verankerung der Spundwände erfolgte mittels Litzenankern und einer im Abstand hinter der Verbauwand liegenden Ankerwand. Die Grundwasserabsenkung erfolgte durch Brunnen außerhalb der Baugrube, die fortlaufend mit den Linienbaustellen ausgebaut wurden.
Die Bauwerke binden bis wurden als weiße Wanne für einen maximalen Wasserstand (HGW100) von ca. 8,50 m über UK Sohle bemessen. Aufgrund der wechselnden Schichtung aus Geschiebemergel und Sanden mit veränderlichen Horizonten und der bereichsweise stark unterschiedlichen Überbauungslasten kamen im Bahnhofsbereich eine kombinierte Pfahlplattengründung bzw. eine Auftriebssicherung mit Mikropfählen zur Ausführung.
Besonderheiten
- In weiten Bereichen Abweichung von Regelbauweise der RIL 853
- Herstellung in offener Bauweise; monolithische Verbindung von Sohle/Wände/Decke mit Blocklängen bis 185 m im Bahnhofsbereich/ 20 m in der Strecke
- Monolithische Verbindung des Bahnhofsbauwerks mit dem darüber liegenden Terminalgebäude mit lokalen Lasten aus dem Terminal bis 20 MN; wandartige Träger bis 60 m Spannweite zur Eintragung der Terminallasten
- Im Bahnhof Doppelstützen aus Beton C50/60 mit Bemessung auf Anprall/teilweiser Ausfall und Brand (Heißbemessung)
- Gründung des Bahnhofs mit kombinierter Pfahl-Platten-Gründung (KPP) im Terminalbereich; im übrigen Bereich Zugverankerung gegen Auftrieb mit Mikropfählen
- Bereichsweise Vorspannung der Bahnhofsdecke mit Vorspannung ohne Verbund (Monolitzenspannglieder)
- Zweizelliger Tunnel unterhalb des Flugfeldes mit Lasten aus 750 t-Bemessungsflugzeug bei
geringer Überschüttung von 1,50 – 2,50 m; Auftriebssicherung durch Eigengewicht - Aufweitungsbauwerke mit veränderlicher Breite bis 60 m und bis zu 4 Zellen; östliches Aufweitungsbauwerk als monolithischer Block mit 116 m Länge und veränderlicher Breite; Auftriebssicherung mit Mikropfählen
- Berücksichtigung von zwei Erweiterungsstufen mit zwei Satellitenterminals oberhalb des Streckentunnels; Heißbemessung mit EBA-Temperaturzeitkurve
- Mehrfache Überführung der Straßenanbindung des Flughafens und Gründung des Mittelpfeilers einer Straßenbrücke auf dem Tunnel
- Umfangreiche Schnittstellenabstimmung mit dem nachfolgenden Terminalrohbau sowie den
Bauwerken der luft- und landseitigen Erschließung und mit dem späteren Infrastrukturbetreiber DB AG, durch den die Planung des Ausbaus erfolgte